Der mit 20.000 Euro dotierte Preis wurde an Dr. Sandra Habicht vom Institut für Ernährungswissenschaft der Justus-Liebig-Universität Gießen für Ihre systematische Übersichtsarbeit und Meta-Analyse über die Wirksamkeit einer Coenzym Q10-Supplementierung bei Patienten mit Statin assoziierten Muskelschmerzen verliehen. Außerdem erhielt Prof. Dr. Markus Herrmann vom Klinischen Institut für Medizinische und Chemische Labordiagnostik der Medizinischen Universität Graz einen Sonderpreis für Personalisierte Diagnostik. Seine Arbeit zu Vitamin D und dessen Rolle im Knochenstoffwechsel liefert wichtige Erkenntnisse für individualisierte Diagnose- und Therapieansätze.
Der Dr. Fritz-Wörwag Forschungspreis 2024/25: Ehrung wissenschaftlicher Leistungen in der Biofaktorenforschung

Die Jury ehrt Dr. oec. troph. Sandra Habicht für Ihre Arbeit mit dem Titel "Effects of Coenzyme Q10 supplementation on myopathy in statin-treated patients: a systematic review and meta-analysis". Statine sind weit verbreitete Arzneimittel zur Senkung einer Hypercholesterinämie und zur Vorbeugung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Zu den zahlreichen Nebenwirkungen gehören unter anderem Statin-assoziierte Muskelsymptome (SAMS), die mit mitochondrialer Dysfunktion und Mikronährstoffmangel in Verbindung gebracht werden. Eine mögliche Ursache für die Entwicklung von SAMS ist die durch Statine verursachte Verringerung des Coenzym Q10-Levels. Coenzym Q10 spielt eine zentrale Rolle als Elektronentransporter in der Atmungskette der Mitochondrien. Man geht davon aus, dass ein niedriger Coenzym Q10- Level zu einer mitochondrialen Dysfunktion führt, die sich in der Entwicklung myopathischer Symptome äußert. Dr. Habicht konnte in Ihrer Meta-Analyse zeigen, dass eine Coenzym Q10-Supplementierung Muskelschmerzen bei Patienten mit SAMS verringert. Dadurch wird die klinische Relevanz der Ergebnisse mit dem Potenzial, die Lebensqualität von Patienten zu verbessern, die Statine einnehmen, unterstrichen.

Außerdem wurde ein Sonderpreis für Personalisierte Diagnostik an Prof. Dr. med. habil. FRCPA Markus Herrmann für seine Arbeit "Functional Assessment of Vitamin D Status by a Novel Metabolic Approach: The Low Vitamin D Profile Concept" verliehen. Prof. Herrmann zeigte, dass eine personalisierte Bewertung des Vitamin-D-Status zu einer höheren diagnostischen Spezifität führt, da die derzeitige klinische Praxis den Vitamin D Stoffwechsel nur unvollständig widerspiegelt. Die Verwendung von LC-MS/MS anstelle von Immunoassays bietet eine ausgezeichnete Vergleichbarkeit der Ergebnisse zwischen Laboren und kann außerdem mehrere Vitamin-D-Metabolite messen. So konnte Prof. Herrmann zeigen, dass Patienten mit einem niedrigen Vitamin-D-Metabolitenprofil einen deutlich beschleunigten Knochenstoffwechsel und eine erhöhte Mortalität aufwiesen, unabhängig von der klinischen Standardmessung der 25(OH)D-Konzentration. Die Jury würdigt diese Forschungsarbeit zu Vitamin D und dessen Einfluss auf die Knochengesundheit und Mortalität, da sie für die Weiterentwicklung der personalisierten Diagnostik im Mineralstoffwechsel von großer Bedeutung ist.
Förderung der Biofaktorenforschung
Der Dr. Fritz-Wörwag Forschungspreis wurde in diesem Jahr zum 11. Mal verliehen. Der vom Unternehmensgründer Dr. Fritz Wörwag ins Leben gerufene Preis soll die wissenschaftliche Forschung auf dem Gebiet der Biofaktoren fördern und unterstützen. Die Preisträger werden von einer unabhängigen wissenschaftlichen Jury ausgewählt.
Biofaktoren sind Stoffe, die der Körper zur Erhaltung der normalen physiologischen Funktion benötigt und/oder eine gesundheitsfördernde und/oder krankheitsvorbeugende biologische Aktivität besitzen. Zu den Biofaktoren gehören Vitamine, Mineralien, Aminosäuren, Peptide, Enzyme, Fettsäuren, sekundäre Pflanzenstoffe und ähnliche Verbindungen.
Wörwag Pharma hat sich als Spezialist für Biofaktoren etabliert. Das Böblinger Unternehmen ist weltweit aktiv in der Entwicklung und Bereitstellung kundenorientierter, effektiver Lösungen mit Biofaktoren zur Prävention und Behandlung von Zivilisationskrankheiten. Die Therapiebereiche umfassen Diabetes und damit verbundene Krankheiten, das Nervensystem, Erkrankungen des Bewegungsapparates und die Unterstützung des Immunsystems.